Unterrichtsentwurf: Agnieszka Tokarska, NKJO Radom. Bearbeitung: Ewa
Turkowska
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Abkürzungen:
SF - Sozialform
FU –
Frontalunterricht
PL – Plenum
GA –
Gruppenarbeit
PA – Partnerarbeit
EA – Einzelarbeit
L – der Lehrer,
die Lehrerin
S, Sch – der Schüler,
die Schüler
LV - Leseverstehen
HV – Hörverstehen
Ich träume
Mehmet
Arat
Ich träume von
einer Welt
In
der alle leben können ohne Geld
Ohne
Hass ohne Streit
Ich
möchte leben irgendwo
Ohne
Sorgen ohne Not
In
einer sauberen Umwelt
Ohne
Schmutz ohne Dreck
Ich
möchte es erleben
Irgendwo
glücklich zu sein
Dass
ich nicht mehr weinen muss
Ich
möchte leben in einer Gesellschaft
Wo
die Leute zärtlich zueinander sind
Und
die Liebe groß geschrieben wird
Ich
träume von einer Welt
In
der keiner herrscht
Frei
von Unterdrückung
Und
ohne Klassen
Ich
träume davon die Freiheit
Zu
genießen
So
was sie bedeutet
Und
so wie sie ist
Ich
träume davon
Dass
meine Träume einmal Wirklichkeit
Werden
Deshalb habe
ich aufgehört zu träumen
Und
habe die Ärmel aufgekrempelt
Für
die Verwirklichung dieser Träume
Selbst
etwas zu tun
In:
Mummert, Ingrid: Nachwuchspoeten. Jugendliche schreiben literarische Texte im
Fremdsprachenunterricht Deutsch. Klett, München 1989, S. 14.
Begründung der Textwahl
4. Textverarbeitungs- und Übungsphase Die L. lässt die Sch. das Parallelgedicht schreiben, damit sie eigene
Träume ausdrücken können. Ziel: Entwicklung des
kreativen Schreibens Die Sch. können kreativ
sein und eigene Vorschläge der Träumrealisierung schriftlich fixieren. Die Arbeiten der Schüler
werden in Plenum präsentiert, weil die Sch das Bedürfnis haben, ihre Arbeiten
den anderen zu zeigen.
INTERAKTIONEN
DIDAKTISCHER
KOMMENTAR
1.Einstiegsphase
1.Die L. zeigt den Sch. ein Bild (Anlage 1) und fragt, was die Sch. sehen.
Die freiwilligen Sch. antworten. Sie fragt die Sch. nach Alter der Leute, aber
auch nach Ort, wo sie sich befinden, was bedeuten die Bücher, die sie lesen,
u.s.w. Die Sch. vermuten, wer das sein kann. Wenn sie nicht erraten, dann sagt
die L., dass die Leute Gastarbeiter heißen.
2.Den Sch. wird ein kurzer Text ( Anlage 2) über Gastarbeiter vorgegeben.
Sie lesen ihn still und dann stellt die L. die Frage, wer ein Gastarbeiter ist.
Der Begriff wird geklärt. Sie sagt auch, dass die Träume der Gastarbeiter von
neuer Welt am Anfang und während ihres
Aufenthalts in neuem Land anders aussahen. Die S überlegen, wovon die Gastarbeiter
träumten. Dann fragt sie, wovon die Sch. träumen, wie sie sich die Welt
vorstellen.
3.Die L. schreibt an die Tafel den Anfang des Satzes „Ich
träume von einer Welt .....“ und
verteilt an die S Kärtchen
in der Form von Sprechblasen, worauf einige Traume aus dem Gedicht
geschrieben sind:, z.B "ohne Hass", "ohne Streit", "ohne Not", "
Freiheit geniessen" , "saubere Umwelt" u.a. Die Begriffe werden erklärt. Die
S kommen an die Tafel und kleben die Kartchen um den Kern des
Assoziogramms. Dann bekommen die Sch. Kärtchen, die Form der
Sprechblasen haben. Sie
schreiben darauf ihre Traume von einer glucklichen Welt. Wenn die S
Probleme mit dem Wortschatz haben, hilft ihnen die L.
4.Die L. bittet alle an die
Tafel zu kommen und ihre Sprechblasen daran zu kleben. Die Sch. lesen alle Träume still und besprechen
alles kurz. Die Sch. gehen auf ihre Plätze zurück.
Ziel: Einführung ins Thema, lexikalische Vorentlastung
1.Die L. benutzt zuerst visuelle Hilfe, die
das Bild leistet, um das Verstehen des Themas zu erleichtern. Das Interesse der
Schüler an dem Thema wird geweckt.
2.Den Schülern wird ein kurzer Text
angeboten, der eine besondere Bedeutung hat, weil das Gedicht, das gleich
präsentiert wird, an historische und gesellschaftliche Kontexte gebunden ist.
Dank dessen können die Schüler über im Text angesprochenes Thema schon früher
erfahren.
2. Präsentationsphase
1.Die Sch. bekommen das Gedicht mit Lücken (Anlage
3) zum Ergänzen. Jedes Paar füllt die leeren Stellen aus. Danach präsentieren
manche S ihre Gedichte. Die Lösungen werden verglichen.
2.Die L. liest das Gedicht im Original vor. Die Sch. bekommen den Auftrag, ihre Lösungen zu
überprüfen..
4.Die L. stellt offene
Fragen zum Text um zu überprüfen, ob die Schüler den Text verstanden haben. Die S erkennen, dass man aktiv sein muss, um die Träume zu verwirklichen.
Ziel: Verstehen des
Textes
1.Den Schülern wird
das Gedicht mit Lücken angeboten, um sie zu zwingen, das Gedicht intensiv zu
lesen, in die Struktur und Bedeutung des Gedichts einzudringen. Die S bekommen
den Text ohne die letzte Strophe, in der sich der Wendepunkt des ganzen Textes
befindet.
2.Indem das Gedicht vorgelesen wird und die Schüler die Lücken
vervollständigen müssen, wird der auditive Lernkanal aktiviert. Das
Hörverstehen wird auch geübt.
3.Die L. lässt die Schüler das Verstandene
unterstreichen, die Sch. markieren unbewusst auch neue Wörter, die sie
nichtgekannt haben, aber sie haben sie aus dem Kontext erschlossen. Diese Semantisierungstechniken
(Kontextualisierung, Körpersprache oder Zeichnen) verursachen, dass die Schüler
nachdenken müssen und nicht nur bloß polnische Übersetzung notieren.
Die letzte
Strophe wird am Ende präsentiert, weil sie ganz anderes Klima hat.
3.
Interpretationsphase
Die
Ergebnisse der Arbeit werden von freiwilligen Sch. vorgelesen.
2.Die
L. stellt Hilfsfragen, die Sch beantworten. Sie richtet auch ihre
Aufmerksamkeit auf den Namen des Autors. Sie fragt, ob der Name deutsch ist.
Die Sch. stellen die Vermutungen, woher der Autor kommen könnte. Erraten die
Sch. es nicht, erläutert die L., dass er ein Türke ist und in Deutschland
wohnt. Sie fragt, was er hier macht. Die Sch. stellen Hypothesen und verwenden
dazu Informationen, die sie am Anfang des Unterrichts bekommen haben. Sie
erraten, dass der Autor ein Gastarbeiterkind ist.
3.Die L. fragt, wie sich der Autor die Welt vorstellt, warum träumt er
davon, wie seine Wirklichkeit aussieht, warum beklagt er sich darüber. Die Sch.
geben ihre Vorschläge.
Ziel: Erkennen der Gesamtaussage des Textes und Vermittlung der
gesellschaftlichen Situation des Zielsprachelandes.
1.Dank des kurzen spontanen Kommentars nach dem Lesen und Hören des Textes
haben die Schüler Möglichkeit, eigene Eindrücke und Emotionen auszudrücken. Auf
diese Weise können sie ihre wirklichen Meinungen präsentieren. Sie machen das
in schriftlicher Form, um Schweigen der Schüler zu vermeiden, die oft Angst von
lauten Meinungsäußerungen in der Zielsprache haben.
2.Wenn die Schüler die Gesamtaussage des Textes
erkennen, können sie frei sprechen. Die Sch. haben Möglichkeit, monologisches
Sprechen zu üben. Die Sch. verwenden Deutsch zum Mitteilen ihrer Meinung.
Quelle: Wagner, M. (2003), Blidstrecke: Gastarbeiter. http://www.sueddeutsche.de/muenchen/bildstrecke/898/65833/p0/?img=1.1
Anlage 3. Gedicht mit Lücken zum Ergänzen (ohne die letzte Strophe).
Ich träume
Mehmet Arat
Ich träume von einer
Welt
In der alle leben
können ohne ...........
Ohne ......... ohne
..........
Ich möchte leben
irgendwo
Ohne .............
ohne .........
In einer sauberen
Umwelt
Ohne .............
ohne ..........
Ich möchte es
erleben
Irgendwo glücklich
zu sein
Dass ich nicht mehr
.............. muss
Ich möchte leben in
einer Gesellschaft
Wo die Leute
............. zueinander sind
Und die Liebe groß
geschrieben wird
Ich träume von einer
Welt
In der keiner
herrscht
Frei von
......................
Und ohne
..................
Ich träume davon die
Freiheit
Zu genießen
So was sie bedeutet
Und so wie sie ist
Ich träume davon
Dass meine Träume
einmal Wirklichkeit
Werden